Die ozobots sind da

ozobots sind kleine batteriebetriebene Roboter die herumfahren können. Sie sind ca. 3cm hoch und haben einen Durchmesser von ebenfalls knapp 3cm. Das Gehäuse ist durchsichtig, sodass man die innenliegende Platine und Rädchen sehen kann. In der Mitte der Platine befinden sich zwei kleine LEDs, eine davon farbig, die zur Statusanzeige verwendet werden. Weiterhin verfügt jeder Bot über einen USB Anschluss, der allerdings keine Daten transportieren kann – er dient lediglich zum Aufladen des fest verbauten Akkus.

ozobots

Offiziell sind die ozobots nicht in Deutschland erhältlich, dennoch konnte ich problemlos ein Zweierpack (Crystal White und Titanium Black) auf amazon.com in den USA bestellen. Die Lieferung nach Deutschland ging auch relativ schnell vonstatten und dauerte nur knapp eineinhalb Wochen. Leider überlebte der Titanium Black den Transport wohl nicht (oder war schon vorher kaputt). Er ließ sich nicht laden und machte auch ansonsten keinen Mucks. Freundlicherweise erstattete mir der Hersteller Evollve Inc. ganz unbürokratisch den Anteil des Kaufpreises für den kaputten Roboter – ich musste ihn nicht einmal zurückschicken.

  1. Lieferumfang
  2. Sensoren
  3. Funktionen
  4. Fazit

Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten sind die beiden Bots, eine "Kalibrierungskarte", zwei sehr kurze und starre USB-Kabel, vier austauschbare Skins, zwei kleine ozobot-Plastikschatullen, ozobot-Aufkleber und eine Quickstart-Anleitung. Außerdem bekommt man noch vier Karten mitgeliefert, auf denen sich zwei vorgefertigte Parcours befinden, die die Bots abfahren können. Das steckt alles in einer hübschen durchsichtigen Plastikbox, die man auch zur Aufbewahrung nutzen kann. Die Bots lassen sich in der Box fixieren, sodass sie beim Transport nicht beschädigt werden können. Schön wäre es gewesen wenn der Hersteller statt fertiger Streckenkarten einfach ein paar bunte Stifte mitgeliefert hätte.

ozobot mit Skin
ozobot mit Skin

Die Skins kann man den ozobots überziehen. Damit sehen sie dann aus wie kleine, bunte Motorradhelme. Scheinbar gibt es auch Skins die man selbst bemalen kann.

Sensoren

Die ozobots besitzen an ihrer Unterseite jeweils fünf Sensoren zum Erkennen von Farben. Vor jeder Benutzung sollte man diese kalibrieren, damit die Farbcodes korrekt erkannt werden. Audio- oder Kollisionssensoren gibt es keine.

Funktionen

Leider ist der Funktionsumfang der Bots doch eher enttäuschend. Die Marketing-Angaben auf der ozobot Webseite klingen nach mehr: "smart robot", "program ozobot", "fun, creative and social games", ...

In der Realität sieht es so aus dass die Roboter farbigen Linien auf hellem Untergrund folgen und über verschiedene Farbcodes (sogenannte "ozocodes") diverse vorgefertigte Aktionen ausführen. Sie lassen sich dann beschleunigen, verlangsamen, fahren Zick-Zack Linien, machen einen U-Turn und noch einige andere Dinge. Außerdem gibt es diverse Counter (Turn-Counter, Crossing-Counter, Path-Color-Counter und Ozopill-Counter) – mit denen man leider aber keine Bedingungen programmieren kann. Stattdessen halten die Bots an sobald einer der Counter fünfmal inkrementiert wurde.

Wirklich programmieren kann man die Bots also leider nicht. Dieses Jahr will der Hersteller aber wohl ein Nachfolgemodell herausbringen, welches sich auch mit einer Google Blockly Logik bespeisen lässt. Das klingt dann schon interessanter. Es wäre außerdem wünschenswert wenn die Bots noch etwas mehr könnten als verschiedenfarbig zu leuchten und herumzufahren. Ein kleiner Lautsprecher wäre zum Beispiel nett.

Auf der ozobot Webseite gibt es noch diverse Minispiele, für die man allerdings meistens mehrere Bots und Mitspieler benötigt. Die Auswahl ist insgesamt auch recht überschaubar.

Vorteilhaft ist noch die Möglichkeit, die Bots auf dem Bildschirm eines Tablets herumfahren zu lassen, und dabei über die Software die Pfade dynamisch zu beeinflussen. Hierfür gibt es auch bereits zwei kostenlose Apps für iOS und Android: OzoGroove und Ozobot Suite.

OzoGroove erlaubt das Anlegen von Dancetracks, zu denen die Roboter dann auf dem Bildschirm herumzappeln und blinken können. Das ist zumindest kurzzeitig ganz witzig. Es werden auch einige Beispieltracks mitgeliefert. Bis zu fünf Bots können gleichzeitg auf dem Bildschirm herumfahren.

Ozo Suite besteht aus drei Unterprogrammen: Ozoluck, Ozopath und Ozodraw. Bei Ozoluck lässt man den Roboter durch verschiedene kreisförmige, sich bewegende Labyrinthe fahren, an deren Ausgängen sich Zahlen befinden. Da der Roboter ja keiner wirklichen Logik folgt landet er halt nach einer Weile zufällig bei irgendeiner Zahl. Bei Ozodraw kann man wahlweise frei einen Track auf den Bildschirm malen, oder dem Roboter in einem Spiel dabei helfen, von einem Startpunkt zum Zielpunkt zu gelangen. Dabei muss man auf bereits vorgefertigten Tracks Color-Codes unterbringen – wovon man pro Level allerdings nur eine begrenzte Auswahl zur Verfügung hat. Ozopath ist ebenfalls ein Spiel, bei dem man einen ozobot zum Ziel leiten muss. Hierbei muss man allerdings direkt die Wege erstellen, die der Roboter abfahren soll. Diese baut man aus einer zufällig erscheinenden Auswahl von Wegestücken zusammen, am besten bevor die Zeit abläuft. Wahlweise kann man auch gegen einen menschlichen Gegner antreten.

ozobot

Fazit

Die ozobots sehen nett aus und klingen vielversprechend, sind aber in der Realität relativ langweilig. Entgegen der Marketing-Versprechungen ist an den Bots praktisch nichts "smart". Da die Bots auch recht teuer sind (gute $50 pro Bot) würde ich vom Kauf eher abraten.

Kommentare (3)

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