Roomba 581 vs Kobold VR100

Seit knapp einem Jahr bin ich im Besitz eines iRobot Roomba 581 Staubsauger-Roboters. Da wir in einer fast unüberschaubar großen 47qm Wohnung wohnen ist Staubsaugen von Hand natürlich sehr aufwendig und zeitraubend. Deshalb musste ein Staubsauger-Roboter angeschafft werden, der uns diese Arbeit abnimmt.

Bisher war ich mit dem Roomba zufrieden, dennoch wird er jetzt durch einen Vorwerk Kobold VR100 ersetzt. Besonders interessiert hat mich dessen laserbasierte Navigation, und das scheinbar einfachere Entleeren des Staubbehälters. Mittlerweile konnte ich ihn auch schon einige Male durch die Wohnung saugen lassen, so dass ich nun einen kleinen Vergleich zwischen den beiden Robotern ziehen möchte.

Roomba und Kobold
  1. Der Roomba 581
  2. Der Kobold VR100
  3. Vergleich
  4. Fazit
  5. Aktualisierungen

Der Roomba 581

Der iRobot Roomba 581 ist das Topmodell der 500er Serie. Geliefert wird er mit Akku, zwei Bürstensets, mehreren Filtern, zwei Seitenbürsten, ein paar Lighthouses/Virtual Walls, einem Reinigungstool für die Bürsten, der Ladestation, Netzteil und einer Fernbedienung. Ziemlich umfangreich also, das ganze Paket.

Mit einer Höhe von 8cm schafft er es problemlos unter dem Sofa und dem Bett zu saugen. Die Antriebsräder sind gefedert und ermöglichen auch das Überfahren von kleineren Unebenheiten wie zum Beispiel Türschwellen und Kabeln. Manchmal erklimmt der Roomba aber auch unerwartete Höhen, wie zum Beispiel eine Mehrfachsteckdose. Mit etwas Glück traut er sich wieder runter, selten bleibt er dann aber auch mal oben hängen und muss vom Besitzer befreit werden.

Mit der Fernbedienung ist es möglich, den Roomba von Hand herumzusteuern oder auch Zeiten zu Programmieren, zu denen er automatisch mit der Reinigung beginnen soll. Die Programmierung lässt sich auch direkt am Gerät vornehmen.

Ich habe den Roomba samt Ladestation unter das Sofa gepackt. Hier war bisher die Fernbedienung auch sehr nützlich, denn damit konnte ich ihn zum Reinigen der Bürsten und Leeren des Staubbehälters unter dem Sofa hervor fahren lassen.

Der Roomba besitzt drei unterschiedliche Navigationsmodi. Entweder folgt er Wänden, dreht spiralförmige Runden oder fährt in zufälligen Bahnen den Raum ab. Zwischen diesen Modi wird mehr oder weniger zufällig umgeschaltet. Er besitzt keine Navigationslogik, so dass er im Grunde blind durch die Wohnung gurkt. Dennoch erreicht er meistens alle Bereich in einem Raum - was aber von Zeit zu Zeit sehr lange dauern kann. Besonders wenn viel herumsteht.

Um Hindernisse zu erkennen kommen ein großer Front-Bumper sowie in diesem untergebrachte Abstandssensoren zum Einsatz. Größere Objekte werden damit gut erkannt, was dazu führt dass der Roomba seine Geschwindigkeit verringert. Kleinere Objekte werden allerdings oft mit voller Geschwindigkeit mit dem Bumper angestoßen. Um an Wänden entlangfahren zu können werden seitlich angebrachte Abstandssensoren verwendet. Abgründe werden durch am Unterboden befindliche Sensoren ebenfalls erkannt.

Die Bürsten drehen sich gegenläufig und schleudern gröberen Dreck in den Auffangbehälter. Die Saugvorrichtung befindet sich hinter den Bürsten und saugt den Schmutz ein, den die Bürsten nicht erwischt haben. Der Roomba erkennt, wenn sich Kabel oder zum Beispiel Teppichfranzen in den Bürsten verhaken, und versucht sich daraus zu befreien.

Die Virtual Walls sind kleine batteriebetriebene Geräte mit denen man bestimmte Bereiche abstecken kann. Der Roomba fährt dann in diese Bereiche nicht hinein. Die Virtual Walls kann man durch einen Schalter zu Lighthouses umschalten, und diese dann in Türbereiche stellen. Dies hilft dem Roomba, einfacher den Durchgang zu einem weiteren Raum zu erkennen. Er kann dann erst einen Raum fertig reinigen, bevor er mit der Reinigung des nächsten Raums beginnt. Zusätzlich kann er die Lighthouses verwenden um den Weg zurück zur Ladestation besser finden zu können. Der Roomba muss Sichtkontakt zur Ladestation halten, um in sie zurückkehren zu können. Wenn man Pech hat verendet der Roomba mit leerem Akku also in einem Raum ohne Ladestation, und man muss ihn händisch zurücktragen.

Der Kobold VR100

Vom Vorwerk Kobold VR100 gibt es aktuell nur ein einziges Modell. Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Roboter noch die elementare Unterbodenbürste, eine Seitenbürste, die Ladestation samt Netzteil, sowie ein Magnetband zum abstecken von Bereichen, die der VR100 meiden soll. Der Akku kann scheinbar nicht vom Besitzer direkt ausgewechselt werden. Es findet sich zumindest kein Hinweis zum Akkutausch in der Anleitung, und man kann auch keine Akkus direkt bei Vorwerk im Onlineshop kaufen. Ich vermute dass man den Roboter bei defektem Akku zum Vorwerk-Shop bringen muss. Eine Fernbedienung, wie beim Roomba, gibt es beim Kobold ebenfalls nicht.

Wie der Roomba ist auch der Kobold ca. 8cm hoch. Allerdings gibt es im hinteren Bereich einen Schutzdeckel mit zusätzlichen ca. 2cm Höhe, unter dem der Navigationslaser sitzt. Der VR100 kann also teilweise Möbel nicht unterfahren mit denen der Roomba keine Probleme hat. So zum Beispiel der Waschbecken-Unterstellschrank in unserem Badezimmer.

Mit Türschwellen und Kabeln hat der Kobold ebenfalls keine Probleme. Selbst die etwas höheren Füße unseres Sofas überfährt er problemlos und souverän.

Dank laserbasierter Navigation weiß der VR100, wo er sich befindet, welche Bereich er schon gereinigt hat und was noch vor ihm liegt. Startet man die Reinigung so fährt er erstmal alle Randbereiche eines Zimmers ab. Danach beginnt er den gesamten Innenbereich zu reinigen. Der Kobold fährt dabei sehr zielstrebig durchs Zimmer und lässt keine Stelle aus. Selbst enge Bereiche zwischen Stuhlbeinen sind kein Problem. Der VR100 ist an der Vorderseite eckig, was sich eigentlich optimal dazu eigenen würde auch direkt in Zimmerecken zu saugen. Dennoch dreht der VR100 ein paar cm vor jeder Ecke bereits ab. Vielleicht wird dies aber noch durch ein Softwareupdate irgendwann behoben.

Der VR100 besitzt einen Front-Bumper, mit dem er Hindernisse erspüren kann. Auch sind Sensoren zum Navigieren an Wänden und zum Erkennen von Abgründen vorhanden. Größere Objekte führen hier dazu, dass der Kobold seine Geschwindigkeit verringert und diese nur leicht anstubbst.

Auf der Unterseite befindet sich im Vorderen bereich eine große Bürste mit spiralförmig angeordneten Borsten. Die Saugeinheit sitzt direkt über der Bürste, und saugt so auch den an der Bürste hängenden Dreck mit ein.

Die Rückfahrt zur Ladestation geschieht ebenfalls wie beim Roomba über Sichtkontakt zu dieser. Da der Kobold allerdings weiß, wo er sich befindet, kann er bei leerem Akku rechtzeitig in den Raum fahren, in dem sich die Ladestation befindet, und diese dann ansteuern. Er kann einen Reinigungsvorgang auch auf mehrere Schritte aufteilen, falls die Akkuladung nicht für die gesamte Wohnung ausreichen sollte. So fährt der Kobold dann zwischendurch zum Laden, und macht danach dort weiter wo er aufgehört hatte.

Ohne Fernsteuerung muss man die Ladestation leider an einem gut zugängigen Ort aufstellen. Ansonsten bekommt man Probleme beim Leeren des Staubfangbehälters. Laut Anleitung soll links und rechts neben der Ladestation recht viel Platz gelassen werden. Ich habe sie bei mir unter dem Schreibtisch platziert, womit der Kobold bisher keine Probleme hatte.

Im Vergleich

Navigation
Hier hat der VR100 eindeutig die Nase vorn. Nicht nur reinigt der Kobold wirklich alle Bereiche, sondern er ist dabei auch noch schneller als der Roomba. Während der Roomba für unser Schlafzimmer ca. 15 Minuten braucht, bis er meistens alle Bereiche erwischt hat, ist der Kobold schon nach 5 Minuten fertig. Schwer zugängige Bereiche lässt der Roomba auch gerne mal ganz aus, da er es nicht schaft, dorthin zu navigieren. Der Kobold meistert das problemlos.

Überzeugend auch, dass man beim Kobold keine Lighthouses oder Virtual Walls einsetzen muss. Will man bestimmte Bereiche vor dem Kobold schützen so legt man einfach das mitgelieferte Magnetband aus.

Hinderniserkennung
Im Prinzip nehmen sich beide Roboter bei der Hinderniserkennung nicht viel. Beide stoßen regelmäßig an kleineren Objekten wie zum Beispiel Stuhlbeinen an. Der VR100 geht hier aber deutlich sanfter vor als der Roomba, der schon des Öfteren mit voller Geschwindigkeit an Objekten anstößt. Trotzdem sollte man bei beiden Geräten empfindliche Gegenstände vor der Reinigung wegräumen. Auch kleinere Objekte, die die Roboter überfahren können, wie zum Beispiel herumliegende Socken, sollte man entfernen.

Im Wohnzimmer haben wir einen schwarzen Teppich, den der Roomba überhaupt nicht mag. Oft überfährt er diesen überhaupt nicht - vermutlich weil er den Teppich mit seinen Bodensensoren als Abgrund erkennt. Der Kobold hat mit dem Teppich kein Problem und reinigt auch diesen komplett.

Saugleistung
Es ist nur ein subjektiver Eindruck, aber mir kommt es so vor, als hätte der Kobold eine größere Saugleistung als der Roomba. Krümel auf dem Teppich, die der Roomba erst nach mehrfachem Überfahren aufsaugen kann schafft der Kobold beim ersten Durchgang. Mit Zimmerecken haben beide Roboter ihre Probleme. Kanten werden mit den seitlich angebrachten Drehbürsten saubergefegt. Hier besteht bei beiden Robotern das Problem, dass zum Beispiel kleine Steinchen durch die Drehbewegung in den Raum geschleudert und nicht sofort aufgesaugt werden. 

Beide Roboter haben auf ihrer Rückseite den Gebläseausgang. Hier entsteht beim Kobold der Nachteil, dass der austretende Luftstrom recht stark ist. Hinter dem Roboter liegender Staub wird somit erstmal durch das Zimmer geblasen, bevor der Roboter diesen irgendwann einsaugt. Teilweise kann es passieren dass der Staub in Bereiche geblasen wird, in denen der Roboter bereits gesaugt hatte. Das heißt der Staub bleibt dann dort liegen, und man muss den Kobold noch eine zweite Runde drehen lassen.

Pflege der Roboter
Beide Roboter verfügen über einen Staubfangbehälter den man, abhängig von der Verschmutzung der Wohnung, regelmäßig leeren muss. Beim Roomba besteht der Behälter aus zwei Teilen - einem Staubfangbehälter und einem Teil für den groben Dreck, welche getrennt werden durch den Staubfilter. Um den Filter zu reinigen muss man dessen Halterung herausklappen und den Filter abnehmen. 

Beim Kobold ist der Staubbehälter, der auch den groben Dreck enthält, ziemlich kompakt und durch den Filter verschlossen. Der Filter wird einfach abgezogen, und dann kann man den Behälter ausleeren. 

Gut gelöst finde ich, dass der Staubfangbehälter auf der Oberseite des Geräts sitzt. Er lässt sich einfacher abnehmen als beim Roomba, bei welchem er an der Rückseite befestigt ist.

Nach mehreren Saugvorgängen sollte man bei beiden Robotern auch die Rollen und die Bürsten an der Unterseite kontrollieren und reinigen. Wenn – wie bei uns – viele Haare in der Wohnung rumliegen versagt der Roomba ziemlich. Die Haare wickeln sich um die Bürsten und die Achse des Vorderrades, so dass man den Roomba komplett zerlegen muss, um alles von den Haaren zu befreien. Komplett zerlegen heißt, man muss beide Bürsten rausnehmen und mit dem Reinigungs-Tool säubern. Das Vorderrad muss herausgenommen und dessen Achse gesäubert werden. Außerdem muss man noch die Seitenbürste lösen, die mit einer Schraube befestigt ist, und ebenfalls säubern. Da sich die Haare auch gerne um die Aufhängungen der Bürsten wickeln ist das ganze eine ziemliche Fitzelarbeit, und man kann teilweise schon gute 10 Minuten in die Reinigung investieren.

Der Kobold ist hier deutlich pflegeleichter. Da die Saugeinheit direkt über der Bürste sitzt bleiben deutlich weniger Haare in dieser Hängen. Durch die spiralförmige Anordnung der Bürsten wandern die Haare auch eher in Richtung Bürstenmitte. Ein Griff reicht normalerweise, um alle Haare herauszuziehen. Die Seitenbürste wird magnetisch am Platz gehalten, so dass man diese nur abziehen muss.

Fazit

Der Vorwerk Kobold VR100 hat mich wirklich überzeugt. Man merkt dass sich jemand bei der Konzeption des Roboters wirklich Gedanken gemacht hat. Der Roomba wirkt im Vergleich technisch doch recht antiquiert. Erstaunlich eigentlich, da iRobot ja schon deutlich länger mit Staubsaugerrobotern am Markt vertreten ist und entsprechend viel Erfahrung sammeln konnte. Wenn man auf die Fernbedienungsfunktion verzichten kann, und einem der Mehrpreis des Kobolds gegenüber dem Roomba nichts ausmacht, dann würde ich definitiv den Kobold empfehlen.

Aktualisierungen

15.03.2015

Mittlerweile hat der VR100 einige Softwareupdates erhalten. Damit hat sich auch das Verhalten des Roboters beim Saugen in Ecken deutlich verbessert. Er fährt nun in den meisten Ecken direkt bis zur Wand, setzt zurück und dreht dann erst ab. Zum Updatevorgang muss man allerdings sagen, dass dieser recht umständlich ist. Man muss den Roboter per USB-Kabel mit dem PC verbinden und dann über eine Software von Vorwerk das Update einspielen. Der Roboter ist allerdings sehr wählerisch was USB-Ports betrifft. Erst an einem aktiven USB-Hub hat das Update funktioniert. Davor hatte die Software immer gemeldet, es wäre kein Roboter am PC angeschlossen.

21.03.2015

Mein Vergleich zwischen VR100 und VR200.

Kommentare (6)

  • «
  • »
  • «
  • »

Wenn Sie möchten können Sie einen Kommentar hinterlassen!
Felder mit einem Stern (*) sind Pflichtfelder.

wird nicht veröffentlicht
Durch das Anhaken dieser Checkbox erklären Sie sich mit der Speicherung Ihrer Daten durch diese Webseite einverstanden. Um Kommentare anzeigen zu können speichert diese Webseite den angegebenen Namen, die E-Mail Adresse, die angegebene Webseite, den Kommentartext sowie den Zeitstempel. Auf Wunsch können Sie Ihre Kommentare später wieder löschen lassen. Detaillierte Informationen finden Sie in meiner Datenschutz-Erklärung.